PJ-Tertial Chirurgie in Spital Schwyz (6/2016 bis 10/2016)

Station(en)
8/9
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Jena
Kommentar
Leuteee, bestes Tertial, bester Sommer...jedem, der Lust auf Chirurgie und selbstständiges Arbeiten, einem jungen Team, und eine wunderschöne Gegend mit Wander-/Kletter-/Bademöglichkeiten hat, kann ich das Spital Schwyz empfehlen!
Alles ist von Anfang an bestens durch die Personalabteilung organisiert und jeder weiß Bescheid, dass ein neuer Unterassistent kommt. Gleich zu Anfang bekommt man ein eigenes Telefon, einen Chip (Geldfunktion und Zutritt zum OP) und eigenen Zugangscode zum wohl besten KH-Computersystem der Welt ;).
Wohnen kann man für 250CHF im Wohnheim, was ca. 1min vom Spital entfern ist. Es ist nicht unbedingt schön eingerichtet, aber gemeinsame Küche und Bad werden täglich geputzt und die Bettwäsche alle 3 Wochen gewechselt. Ob und wie viele Teller und Kochtöpfe es gibt, hängt von der Etage ab, daher würde ich eine kleine Grundausstattung mitbringen.

Die chirurgische Abteilung umfasst hier die Allgemein-/Visceral, Unfall- und Gefäßchirurgie, als Uhu wird man daher bei allen diesen Eingriffen meistens als 2.Assistent eingesetzt. Zusätzlich gibt es mehrere Orthopäden, Gynäkologen,sowie HNO-Ärzte und Urologen, die als Belegärzte im Spital operieren und bei deren OPs man auch assistiert. Es ist zu sagen, dass hier keine Lebertransplantationen oder anderen großen Eingriffe durchgeführt werden, das "höchste" sind Hemikolektomien, aber dafür bekommt man einen guten Einblick bei den Standardeingriffen.

Los gehts um 7Uhr mit der Kardexvisite auf Station (Übergabe von der Pflege), dann 7.30 Uhr Röntgenrapport und IBS-Visite. Danach gehen alle gemeinsam einen Kaffee trinken (das Spital stellt morgens und nachmittags Kaffee kostenlos), außer man ist gleich bei der ersten OP eingeteilt, da schafft man es leider nicht.
Es gibt drei chirurgische Station: 6 (Privatstation), 8 und 9. Als Uhu ist man unter der Woche entweder auf dem Notfall, mit einem Assistenten mit auf der 8 oder 9 oder neuerdings auf der Orthopädie eingeteilt. Auf dem Notfall kommt es natürlich drauf an, mit wem man arbeitet, aber prinzipiell kann man einen Patienten "vollständig bearbeiten", natürlich in Rücksprache mit dem AA/OA. Nähen ist hier eigentlich fast immer möglich, Briefe schreiben auch. Wenn man auf der 8 oder 9 ist und mal nicht in den OP muss, geht man mit seinem Assistenzarzt auf Visite, schreibt dann den Verlauf (alles per Computer) und kann sich auch an Briefen versuchen, Rezepte ausstellen etc.
Es gab früher einen Assistenzarzt, der für die Ortho-Patienten zuständig war, mittlerweile leistet sich aber nur noch die eine Ortho-Klinik einen Uhu...d.h. seid ihr auf der Ortho, seid ihr immer 1. Assistent (bei Hüft-TEPs, Knie-TEPs, mikrochirurgischen Dekompressions-OPs, Kniearthroskopien) und auch auf Station zuständig. Morgens führt ihr selbstständig die Kardexvisite durch, ordnet Medikamente an, schreibt Briefe (die Orthopäden bereiten die Briefe größtenteils vor, ihr bearbeitet sie) und macht dann nach den OPs gemeinsam Visite mit den Chefs (manchmal kommen sie erst spät, sodass ich häufig auch selbstständig Visite gemacht habe). Obwohl man am Anfang noch überfordert ist, arbeitet man sich schnell ein und lernt sehr viel im Umgang mit Patienten und auch Pflege. Außerdem stehen einem die anderen Uhus zur Seite und auch die Assistenzärzte der Chirurgie helfen einem gerne weiter. Die Pflege ist hier auch bestens ausgebildet, sodass sie euch auch gerne weiterhelfen.
Des Weiteren hat ein Uhu immer WE-Dienst. Hier führt man erst selbstständig die Visite auf Station 9 durch, bespricht dann alles mit dem OA und hilft dann auf dem Notfall aus. Je nachdem, wie viel zu tun ist, kann man auch schon um 12 gehen oder aber bis 18h bleiben. Wenn man WE-Dienst hat, hat man das ganze WE auch Pikett (Rufbereitschaft für OPs/Schockraum), d.h. meistens ist man 1.Assistent oder darf auch mal kleinere Eingriffe selbstständig durchführen, wird zu Sectios dazugerufen oder im Schockraum gebraucht. Je nachdem, wie viele Uhus da sind, werden die WE-Dienste aufgeteilt, wir waren erst zu 3, später zu 5, sodass es nicht zu oft war. Außerdem bekommt man für die WE-Dienste kompensatorisch 2 Tage frei (konnten wir in der Chirurgie leider nicht sammeln.)
Montags findet nach dem Rapport noch eine chirurgische Fortbildung statt, Donnerstag ist CA-Visite und eigentlich auch Uhu-Fortbildung, vor der sich die OAs gerne mal drücken, also sprecht sie einfach direkt an!

Unter der Woche werden die Pikettdienste unter allen Uhus (also auch internistischen/anästhesiologischen) aufgeteilt, je nachdem wie viele da sind, hat man eben 3/4mal pro Monat Pikettdienst, von 7-7Uhr.
Mittagessen schafft man fast immer, es ist etwas preisintensiv (ca. 10CHF), aber dafür auch seehr lecker! Wenn man den ganzen Tag im OP eingeteilt ist, stehen dort Brot und Marmelade im Pausenraum bereit und ab 11Uhr gibt es auch Suppe, sodass man auch hier nicht verhungert.
Generell ist zu sagen, dass die Schweizer ein sehr nettes Völkchen sind. Bis auf die Chefs duzt man sich eigentlich mit jedem, die Patienten sehen einen nicht als "dummen Studenten" an, und auch zur Pflege hat man einen guten Kontakt. Der Umgangston im OP ist auch meistens freundlich (Ausnahmen gibt es leider immer). In die Sprache hört man sich auch relativ schnell ein und wenn nicht, dann fragt man eben nach.

Da ich im Sommer da war, war zwischendurch immer mal wieder ein kleines Sommerloch, sodass wir teilweise schon um 14h nach Hause geschickt wurden. Schwyz ist ein kleines Städtchen, in dem nicht allzu viel los ist, aber man kann trotzdem viel Spaß haben, ansonsten sind Luzern, Zug, Zürich oder die italienische Schweiz nicht weit. Zwei super schöne Seen sind in naher Umgebung (der Lauerzer See mit einem Strandbad mit kostenlosem Zutritt für Spitalmitarbeiter ;) und der wunderschöne Vierwaldstätter See!), zum Wandern finden sich auch schöne Routen, Kletterer/Mountainbiker kommen auf ihre Kosten und ein paar nette Bars gibt es auch, in denen man mit den anderen Uhus oder Assistenzärzten ein kühles Bierchen genießen kann.
Wer ein Auto hat, bringt das am besten mit, so ist man etwas flexibler und muss seine Einkäufe nicht den Berg zum Wohnheim hochtragen :).
Ah man kann ab 21h noch den Physioraum nutzen, der sehr gut ausgestattet ist!

Joaa ansonsten bleibt nicht viel zu sagen, es war einfach wunderbar in Schwyz und ich wünsche euch viel Spaß dort!
(Mittlerweile habe ich gehört, wechseln die Oberärzte, daher kann ich nicht sagen, ob es so toll bleibt)
Bewerbung
1 1/2 Jahre im Voraus, einfach per Mail anfragen, sonst sicherlich auch kurzfristiger möglich
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Bildgebung
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Rehas anmelden
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Mitoperieren
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1200CHF, netto 850CHF
Gebühren in EUR
250CHF Miete +Abzüge

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13