PJ-Tertial Thoraxchirurgie in CHU de Caen (5/2021 bis 9/2021)

Station(en)
Thoraxchirurgie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Ich habe mein PJ-Tertial auf der Thoraxchirurgie des CHU Caen absolviert und kann die Station sehr empfehlen. In Frankreich gibt es keine Unterscheidung zwischen PJ-lern und Famulanten; d.h. man macht weniger als ein deutscher PJ-Student. Auf Station ist man auf der Thoraxchirurgie auf das Notieren der Visite zuständig und die Vorberitung der Patientenpräsentation (Staff) freitags mittags. Ansonsten kann man körperliche Untersuchungen für Notfallpatienten machen oder bei kleinen Eingriffen, wie Thoraxdrainagen assistieren und vielleicht auch einmal selber durchführen. Freiwillig kann man auch im OP zuschauen; hier empfehle ich Videothorakoskopien, da man hier überhaupt etwas sehen kann. Hervorheben möchte ich auf Station die Zusammenarbeit auch mit den Pflegern, die sehr offen und ausgeglichen wirkten.

Durch die Anerkennungsverfahren in NRW war es leider nicht möglich, verschiedene Fachrichtungen anzuschauen und kann daher nur Erzählungen anderer Studenten weitergeben. In der Viszeralchirurgie gebe es wohl auch die Mölichkeit in der OP-Block zu gehen, wo man immer mit am Tisch stehe- z.T. übernimmt man auch die Aufgaben von OP-Schwestern (Instrumente anreichen). Die Neurologie des CHU ist wohl für sehr lange Arbeitstage (bis 19 oder 20 Uhr) bekannt; ebenso gab es auch kritischere Kommentare über „die“ Intensivstation .

Unterricht war im Praktikum nicht mitinbegriffen, da die Theorie in gesonderten 6-/ 8-Wochen-Blöcken stattfindet- daher hier auch keine gute Note in meiner Bewertung. Hingegen haben sich die Ärzte sehr gefreut, wenn man nachgefragt hat und sie was erklären konnten.


Freizeit:
Durch den recht entspannten Stationsalltag (i.d.R. bis um die Mittagszeit) hatte ich genügend Zeit die Umgebung zu erkunden. Caen selbst ist mit seinen gut 100.000 Einwohnern mit Universität eine junge Studentenstadt! Geschichtlich hat Caen schon seit dem Mittelalter viel zu bieten. Mitten im Zentrum imponieren eine große, frei zugängliche Burg und die St. Pière-Kathedrale direkt neben den schönen Straßen und Kanälen der Innenstadt.

Geschichtlich ist die Stadt zudem geprägt durch den Zweiten Weltkrieg und die Invasion der Alliierten in der Normandie. An vielen Orten gibt es Denkmäler und gute Museen, die an die Zeit erinnern. Besonders empfehlen kann ich das Mémorial de Caen, das nach meiner Meinung in der gesamten Normandie unter den besten Museen landet. Interessant sind die Museen auch dadurch, dass viele der Inhalte lebendiger vermittelt werden, als wir es in Deutschland kennen.

Die nähere und weitere Umgebung der Stadt ist perfekt zum runterkommen. Mit meinem alten Studentenrad habe ich regelmäßig Radtouren zum nahegelegenen Strand gemacht. Auch zum Joggen ist es vom Wohnheim aus ideal und man ist schnell im Grünen und in den originellen Dörfern der Umgebung.


Fazit:
Wenn ihr eine übersichtliche und schöne Studentenstadt am Meer sucht, seid ihr in Caen genau richtig! Caen und die Normandie hat insbesondere im Sommer viel zu bieten! Auch die Formalien (Learning Agreement und Co.) lassen sich gut mit dem ERASMUS-Verantwortlichen Julien Dubourg erledigen. Ich wünsche euch viel Spaß bei eurem kommenden PJ-Tertial!
Bewerbung
-Bewerbung (ca. 6 Monate vorher)
Die Anmeldung zum Prakikum läuft über Julien Dubourg (medecine.international@unicaen.fr) als ERASMUS-Koordinator. Da in Frankreich nicht zwischen PJ und restlichem Grundstudium unterschieden wird, möchte er gerne einen Vertrag ähnlich zu den Lerning-Agreements für ERASMUS-Semester haben. Hierzu habe ich das Formular „Learning Agreements for Traineeships“ des ERASMUS-Büros unserer Fakultät in Bonn verwendet. Das erste Mal habe ich Herrn Dubourg ungefähr 6 Monate im Voraus angeschrieben.

-Sprachniveau:
Zu Beginn des Praktikums habe ich auf einem Niveau B1 gestartet. Entsprechend holprig war der Start allerdings findet man sich trotz alledem recht schnell zurecht, u.a. auch weil einige Abläufe insb. im OP vergleichbar zu denen in Deutschland ablaufen und die Leute mich vor Ort gut aufgenommen haben.

-Wohnung:
Ich habe einen Wohnheimplatz auf dem Campus 2 unweit des CHU entfernt gemietet. Die Wohnungen sind mit 9m² zwar recht kuschelig, sind aber erstaunlich geschickt aufgeteilt und mit ca. 250€ pro Monat auch preislich akzeptabel. Mit den Leuten auf meiner Etage haben wir regelmäßig etwas unternommen, sei es zusammen zu kochen oder auch die ein oder andere Radtour.

-weitere Unterlagen vor der Abfahrt:
CAF vorbereiten (eine internationale beglaubigte Kopie eurer Geburtsurkunde, Personalausweiskopie, Krankenversicherungsnachweis + vor Ort dann: ein französisches Konto + Mietvertrag eures Zimmers)
-Vor Ort dann noch ein Bankkonto eröffnen (z.B.: Societé géneral Côte de Nacre gegenüber des Campus 2; in anderen Filialen gab es wohl z.T. Probleme ein Konto für nur ein Semester zu eröffnen), CAF-Antrag [bringt ca. 250€ ein] vervollständigen und am Programm „Bienvenu à Caen“ teilnehmen. Für Details verweise ich auf andere Erfahrungsberichte.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Bildgebung
EKG
Tätigkeiten
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
EKGs
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
6
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07