PJ-Tertial Orthopädie in Schoen Klinik Hamburg Eilbek (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
Kinderorthopädie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Septische Chirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Für das Tertial in Orthopädie/Unfallchirugie durchläuft man fast alle Abteilungen des OrthoZentrums. Fest gesetzt sind 4 Wochen Unfallchirurgie, 1 Woche Kinderorthopädie und 7 Wochen Orthopädie. Die restlichen 4 Wochen kann man in Absprache mit der PJ Sekretärin in die Wirbelsäulenchirurgie oder die Septische Chirurgie gehen. Ich habe mich dabei für die Septische Chirurgie entscheiden, da ich aufgrund zahlreicher Famulaturen in der Orthopädie und Unfallchirurgie schon einige Erfahrung in der Wirbelsäulenchirurgie gesammelt hatte, aber mit der Septischen Chirurgie im Bereich Knochen und Weichteile bisher nur wenig Berührungspunkte hatte.

Kinderorthopädie:
Die Woche Kinderorthopädie war bei mir gleich zu Beginn. Das Team ist klein und sehr spezialisiert. Der Chefarzt hat mich gleich am ersten Tag für min. 1h zu sich mit ins Büro genommen und mit mir alle wichtigen Hintergründe und OP Verfahren im Kinderorthopädischen Bereich besprochen und stand auch den Rest der Woche immer für ausführliche und gute Erklärungen bereit. Ansonsten läuft man Hauptsächlich mit den Assistenzärzten mit auf Station, in der Ambulanz und im OP mit. Es gibt über die Woche verteilt verschiedene Ambulanzsprechstunden (Fußsprechstunde, Sprechstunde für Infantile Cerebralparese und eine allgemeine Kinderorthopädische Sprechstunde) in die man jederzeit mit dazukommen darf und von allen Ärzten, auch den Oberärzten sehr gute Erklärungen erhält und Kinder auch eigenständig Voruntersuchen darf und dann den Ärzten übergeben kann. Auf Station läuft man bei der Visite mit, hilft bei den wenigen Blutabnahmen wenn man möchte und kann Arztbriefe schreiben. Im OP darf man jederzeit auch mit an den Tisch und nicht nur dabeistehen und Haken halten, sondern auch aktiv mitoperieren wenn man möchte. Insgesamt war es eine sehr lehrreiche Woche, die gerne länger hätte sein dürfen.

Unfallchirurgie:
In der Unfallchirurgie ist man 4 Wochen eingeteilt und wird Standardmäßig erstmal auf Station eingesetzt. Dort soll man bei den Blutabnahmen und Braunülen legen helfen, Briefe schreiben, Verbände wechseln, Spikerverbände anlegen. In Absprache kann man auch Zeitweise in die Notaufnahme gehen, die allerdings nur klein ist und bisher nicht als Traumazentrum zertifiziert ist. Darum sieht man keine krassen Polytraumata wie in anderen Krankenhäusern, aber die Fälle, die man sieht sind trotzdem interessant. Es gibt auch eine Ambulanzsprechstunde, aber dort war ich nie. Wenn auf Station sonst nichts zu tun ist oder nach Absprache kann man auch in den OP und darf dort auch mitoperieren. Teilweise wird man auch regulär im OP Plan mit eingetragen, das war bei mir aber nur nach vorheriger Absprache. Jede Woche gibt es eine Chefarzt- und eine Oberarztvisite wo durch den Chef gewünscht ist, dass die PJler mindestens 1 Patienten Visitengerecht vorstellen. Jeden Morgen sollen die PJler die Patienten für den OP markieren. Die Stationsärzte ermutigen die PJler auch Patienten selbst zu betreuen, was ich mehrfach gemacht habe (teilweise auch ganze Patientenzimmer) und dabei durch die Stationsärzte auch immer gut im Hintergrund gecoacht wurde. Jeden Tag gibt es eine Frühbesprechung mit Röntgenbesprechung wo alle aktuellen Fälle und neuen Röntgenbilder durchgesprochen werden und man auch viel lernen kann. Jeden Tag um 15:45 Uhr ist die Nachmittagsbesprechung bei der alle Fälle v.a. die OPs des Tages durchgesprochen werden. Nach der Nachmittagsbesprechung ist dann in der Regel Feierabend.

Orthopädie:
In der Orthopädie gibt es mehrere Stationen und die täglich stattfindenden unterschiedlichen Ambulanzsprechstunden. Auf Station soll man bei Blutabnahmen und Branülenlegen helfen, unterstützen beim Arztbriefschreiben, Rehaanträge ausfüllen und bei der Visite mitlaufen. Man kann jederzeit in die Ambulanz und dort auch eigene Patienten untersuchen und an die Ärzte dann zur weiteren Diagnostik übergeben. Da die Ambulanzsprechstunden jeden Tag einen anderen Schwerpunkt haben lernt und sieht man sehr viel und kann ein sehr breites Spektrum an Patienten kennenlernen. Man wird fest im OP Plan mit eingeplant, meist zum Hakenhalten. Allerdings kann man auch immer in den OP Plan schauen und selbstständig schauen welche OPs einen interessieren und wo man gerne reinschauen möchte und das vorab absprechen. Es wird immer probiert alle Wünsche nach OPs zu erfüllen. Neben den PJlern im OP gibt es auch feste Hakenhalter, die bei der Klinik angestellt sind. Gerade wenn man sich im OP nicht blöd anstellt darf man aber auch nicht nur Hakenhalten, sondern auch immer wieder als 1. Assistenz mit an den Tisch und auch wirklich mitoperieren bzw. wenn möglich auch unter Anleitung und Hilfe Materialentfernungen durchführen. Im OP und auch sonst wird einem, wenn man interessiert ist sehr viel erklärt und einzelne Ärzte nehmen sich darüber hinaus auch die Zeit für zusätzliche Erklärungen. Die Arbeitszeiten sind meist von 7-16 Uhr und nach Absprache kann man aber auch in der OP Spätschicht arbeiten und dann später kommen und länger bleiben.

Septische Chirurgie:
Die Schön Klinik hat für Knochen- und Weichteilinfekte eine eigene septisch chrirurgische Abteilung, die zusätzlich durch einen Diabetologen unterstützt wird. Hier wird man auf der Station eingesetzt und soll bei Blutabnahmen und Braunülen helfen, sowie Arztbriefe schreiben. Zusätzlich läuft man bei der Visite mit und lernt dadurch die Behandlung in einem interdisziplinären Team zwischen Chirurgen, Internist, Infektiologen, Pharmakologen, Ergotherapeuten und Wundtherapeuten kennen und lernt die Wundbehandlung nochmals ganz neu kennen. Zudem kann man auch immer wieder mit in den OP und darf dort auch mitoperieren.

Die gesamte PJ Zeit war sehr lehrreich und Interessant. Ich kann es jedem nur empfehlen, der Interesse an Orthopädie hat sein PJ hier zu machen. Das ganze Team ist mega daran interessiert einem etwas beizubringen.

Es gibt jede Woche 1x einen Internistischen PJ Unterricht bei dem auch die Ortho PJler gerne gesehen sind. Zudem wird 1-2x pro Woche noch ein PJ Unterricht aus dem gesamten Spektrum der Chirurgie, Anästhesie und Radiologie angeboten zu dem man immer dazu kommen darf. Zudem gibt es einmal pro Monat am Freitag einen verpflichtenden PJ Studientag an der Uni Hamburg, an dem auch die Anwesenheit erfasst wird.

Zur Anwesenheitskontrolle muss man sich jeden Tag einmal per Mail, Telefon oder Persönlich im PJ Sekretariat melden. Das war am Anfang erstmal komisch, aber wärend der ganzen Zeit eigentlich kein Problem. Falls man die Anwesenheitsmeldung vergisst kann man auch am nächsten Tag einmal kurz ins Sekretariat und die Anwesenheit wird in der Regel unkompliziert nachgetragen. Generell ist die Sekretärin sehr nett und man kann unkompliziert mit ihr Absprachen zu Urlaub oder Roationsplänen treffen.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Nahtkurs
Repetitorien
EKG
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Röntgenbesprechung
Punktionen
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
EKGs
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Gipsanlage
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Braunülen legen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche fest
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1