PJ-Tertial Innere in Vivantes Klinikum Friedrichshain (6/2022 bis 10/2022)

Station(en)
Geriatrie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich war insgesamt 8 Wochen auf der geriatrischen Station im Einsatz. Auch wenn das Fachgebiet für viele eher langweilig klingt, hatte ich dieses explizit als Wunsch angegeben, da ich den ganzheitlicheren Ansatz im Vergleich zur Akutmedizin und auch den palliativmedizinischen Aspekt interessant fand und ich wurde nicht enttäuscht. Beeindruckt hatte mich direkt, dass der Chefarzt (der sonst einen sehr nüchterne, trockene Art hat, die durchaus gewöhnungsbedürftig ist) mich bei einer Morgenbesprechung in der ersten Woche persönlich vorstellte und an das Team appellierte, dass Medizinstudierende "nicht zum Blutabnehmen" da seien, sondern um etwas zu lernen. Ich hatte einen Arzt als Ansprechpartner, mit dem ich auch überwiegend zusammenarbeitete und wenn er nicht da war, verstanden sich auch die meisten anderen als Ansprechpartner/innen; insgesamt wurde ich sehr nett aufgenommen und fühlte mich gewertschätzt. Insbesondere dadurch, dass ich hier zum ersten Mal im gesamten PJ (und das im letzten Einsatz) ganz selbstverständlich eigene Patient/innen betreuen durfte und sollte. Ich war also stets für meist 2 davon verantwortlich, führte selbständig die Visite durch, plante Diagnostik und Therapie und bereitete Anmeldungen vor. Ich wurde damit aber nicht allein gelassen, sondern konnte stets meinen Betreuer (oder jemand anderes) ansprechen und meine Überlegungen mit ihm abstimmen. Natürlich gab es auch Blutabnahmen und pVK-Anlagen, aber alles in Maßen und nie hatte ich den Eindruck dafür ausgenutzt zu werden. Von Vorteil in der Geriatrie ist, dass die Patient/innen mindestens zwei Wochen lang stationär sind und (meist im Rahmen der Akutgeriatrischen Komplexbehandlung) ein strukturiertes Programm durchlaufen. So hat man deutlich mehr mit sonst eher im Hintergrund agierenden Berufsgruppen zu tun (Physio-/Ergotherapie, Logopädie, Psychologie), was einen ganz anderen Austausch (auf Augenhöhe) erlaubt. Vor allem aber hat man (gerade als Student) Zeit für Dinge, die sonst kaum Platz im DRG-System haben, wie Pharmakovisite und sozialmedizinische Aspekte. Etwas schade fand ich, dass die Palliativstation mittlerweile ausgegliedert ist, jedoch ist der Palliativgedanke auch bei den anderen Kolleg/innen mittlerweile recht präsent und so konnte ich auch hier ein paar Eindrücke mitnehmen.
Insgesamt ist das KFH meiner Meinung nach ein guter Ort für das PJ. Es gibt dort einen engagierten PJ-Verantwortlichen (Prof. Moskopp), der sich auch selbst kümmert und bei Problemen zwischendurch ansprechbar ist. Einmal wöchentlich gibt es eine Fortbildung durch einen wechselnden Fachbereich sowie einige zusätzliche Angebote (z.B. OP-Kurs). Die Bezahlung ist existent, was im Vergleich bereits ein hervorhebendes Merkmal ist, und zu dem "netten Taschengeldzuschuss" kommt noch die Teilverpflegung in Form eines täglichen Budgets (zuletzt 4,10 €). Hierbei gibt es zwar einige Tücken (nur bestimmtes Essen erlaubt und nur in bestimmten Zeitfenstern), Qualität und Auswahl sind aber in Ordnung.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
375 € brutto

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4