PJ-Tertial Innere in Euregio-Klinik (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
Notaufnahme, Gastroenterologie, Kardiologie
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Ich habe mein erstes Tertial in der Inneren der Euregio-Klinik absolviert und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen! Einige Wochen vor Tertialbeginn bekommt man eine Mail vom PJ-Koordinator mit einem groben Rotationsplan durch die Abteilungen der Inneren. Bei mir ging es mit vier Wochen Notaufnahme los, im Anschluss dann je sechs Wochen Gastroenterologie und Kardiologie. Zwischendurch waren zwei Tageshospitationen in einer nephrologischen und einer onkologischen Praxis geplant.

Notaufnahme:
Die Zeit in der Notaufnahme war definitiv die beste Praxiserfahrung im Studium bis jetzt. Man bekommt die Möglichkeit, selbständig Patienten zu untersuchen, die Anamnese zu erheben und die Dringlichkeit der Behandlung einzuschätzen. Anschließend stellt man die Patienten seinem Assistenzarzt oder Oberarzt vor und bespricht den weiteren Plan. Das Team ist super nett und nimmt sich viel Zeit für Fragen und Erklärungen. Insgesamt war die Zeit hier ein super Einstieg, um die körperliche Untersuchung und Anamneseerhebung gründlich zu üben und ein Gefühl für die internistische Notfallversorgung zu bekommen. Empfehlenswert ist auf jeden Fall auch, die Möglichkeiten zur Notarztbegleitung wahrzunehmen. Ein regulärer NEF-Dienst geht 24h (es gibt auch die Möglichkeit, nur einen halben Dienst zu machen), man bekommt ein eigenes Zimmer und einen eigenen Melder und kann sich in der Zeit auf dem Krankenhausgelände frei aufhalten. Insgesamt gibt es recht wenig Einsätze, weil der Rettungsdienst in der Region vieles alleine macht. Wenn man dann aber rausfährt, lohnt es sich meistens!

Gastroenterologie:
In der Gastroenterologie gibt es eine super engagierte Oberärztin, die direkt zu Beginn der Rotation einen detaillierten Plan mit mir erstellt hat. Die ersten Wochen war ich am Stück auf der Normalstation eingeteilt, um ein Bild von den Abläufen in der Abteilung und dem Stationsalltag zu bekommen. Man hat hier die Möglichkeit, ein eigenes Patientenzimmer zu betreuen und ist auch ansonsten echt gut eingebunden. Positiv ist, dass es einen Blutentnahmedienst gibt, sodass über den Tag nur eine Handvoll Blutentnahmen anfallen. Fürs Zugänge Legen ist man zusammen mit den Assistenzärzten zuständig. Ansonsten ist man in alle Aufgaben des Stationsalltages involviert: Diagnostik und Behandlungen koordinieren, Visite dokumentieren, Briefe schreiben, Angehörigengespräche führen und natürlich ganz viel Organisationskram.
Im Anschluss an die Stationswochen war ich eine Woche in der Endoskopie eingeteilt. Auch wenn man hier wenig selbst machen kann, war es eine super spannende Woche. Mehr Hands-On waren dann die Tage im Sonoraum. Hier bekommt man die Möglichkeit, Patienten selbständig zu schallen und Fragen im Nachgang mit dem Arzt zu besprechen. Insgesamt super, um den Umgang mit dem Schallkopf zu üben und ein bisschen Routine zu bekommen.
Während meiner Gastro-Rotation hatte ich außerdem zwei Tageshospitationen in einer onkologischen Praxis und einer großen Dialysepraxis, die dem Krankenhaus angegliedert ist. Die Ärzte hier waren total engagiert, haben sich Zeit für mich genommen und viel erklärt. Insgesamt eine empfehlenswerte Möglichkeit, wenn man einen Einblick in den Praxisalltag in diesen Fachgebieten bekommen möchte.

Kardiologie:
In der Kardiologie gab es keine feste Rotationsstruktur. Ich war grundsätzlich auf der kardiologischen Normalstation eingeteilt und konnte mit den Oberärzten selbständig regeln, was ich mir noch ansehen mochte. Insgesamt war ich dann vier Wochen auf der Station, eine Woche im Funktionsbereich (Echo, Corolabor, EPUs, Schrittmacher, Cardioversionen etc.) und eine Woche auf der kardiologisch geführten Intensivstation. Insbesondere die Intensivrotation ist sehr empfehlenswert, weil es hier deutlich mehr Zeit für das Durchsprechen von Behandlungsfällen und Bedside Teaching gibt.
Man sollte sich in der Kardio-Rotation auf jeden Fall nicht scheuen, die eigenen Interessen mit den Oberärzten zu besprechen, da man hier im Vergleich zur Gastroenterologie vieles selber "anschieben" muss, weil die Rotationen nicht am Anfang komplett durchgeplant werden.

Fortbildungen:
Es gibt zwar grundsätzlich keinen Studientag, dafür aber zahlreiche Fortbildungen unter der Woche, die zum Großteil auch nur für PJler gehalten werden:

- Dienstags: Fortbildung zu fachspezifischen Themen aus allen Abteilungen des Hauses durch einen Oberarzt oder den Chefarzt
- Mittwochs: Röntgendemo
- Donnerstags: EKG-Kurs

Darüber hinaus findet alle 4 Wochen eine Studentenfortbildung durch den Mikrobiologen statt, in der Wunschthemen ausführlich und sehr praxisorientiert besprochen werden. Einmal im Tertial gibt es außerdem ein ganztägiges Notfalltraining mit Fallsimulationen und einen Nahtkurs für alle PJler. Für die Studenten in der Inneren gibt es außerdem einen Sonokurs mit 6 Terminen, in denen man die Möglichkeit hat, unter Anleitung ausgesuchte Patienten zu schallen und auch mal spezifische Pathologien darzustellen.

Sonstiges:
Insgesamt hatte ich ein super Innere-Tertial an der Euregio-Klinik, was vermutlich vor allem daran lag, dass PJler hier wirklich zusätzlich geplant sind und nicht für Blutentnahmen, Botengänge etc. "missbraucht" werden. Dadurch hat man echt viele Möglichkeiten, sich den eigenen Interessen entsprechend umzuschauen und viele Eindrücke mitzunehmen. Im Krankenhaus herrscht ein gutes Betriebsklima und alle, die irgendwie in die Planung der PJ-Abläufe involviert sind, sind super engagiert und hilfsbereit. Außerdem ist man hier als Student in guter Gesellschaft: Während meines Tertials waren wir immer 5-10 PJler + 1-2 Famulanten. Für Leute, die nicht aus der Region kommen, gibt es außerdem ein ziemlich gutes Gesamtpaket mit kostenloser PJ-WG und Leihfahrrad sowie 400€ zusätzlicher monatlicher Förderung durch den Landkreis.
Bewerbung
Die Buchung lief über das PJ-Portal.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Bildgebung
Patientenvorstellung
EKG
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Notaufnahme
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Poliklinik
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Punktionen
Braunülen legen
EKGs
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
22,50 € pro Tag + 400 € pro Monat als Förderung vom Landkreis

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07